Schauspiel nach dem Roman von Franz Kafka
„Jemand musste Josef K. verleumdet haben, denn ohne dass er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet.“ – Mit einem der berühmtesten ersten Sätze der Literaturgeschichte beginnt die immer weiter sich zusammenziehende Verstrickung K.s in eine unheimliche, fast surreale Parallelwelt von Richtern, Staatsanwälten, Advokaten, Beamten. Der gegen ihn laufende Prozess dominiert bald sein Leben, seine Vorstellungswelt – doch nie wird klar, was ihm eigentlich vorgeworfen wird. Sicher scheint nur: Jeder seiner Schritte wird beobachtet, alles, was er unternimmt, wird gegen ihn verwendet.
Das bis dato ereignisarme Leben des zurückgezogenen Bankangestellten wird zum verwirrenden Vexierspiel von Anschuldigungen, aufkeimender und schnell enttäuschter Hoffnung, erotischen Eskapaden. Parabelhaft ergründet Kafka die Verstrickung des modernen Menschen in einen gesichtslosen, anonymisierten Schuldkomplex ohne Erlösungsoption. Schließlich findet der Prozess ein abruptes, makaberes Ende.
Kafkas posthum erschienenes, Fragment gebliebenes Meisterwerk fasziniert mit Bildern und Szenen, die unter die Haut gehen – aber auch mit seiner kühlen Komik und grellen Überzeichnungen.
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Landestheater Coburg, Premiere am 19. Dezember 2014