
Salome
Coburg, Landestheater, Großes Haus
Oper von Richard Strauss nach der gleichnamigen Novelle von Oscar Wilde
Der „Tanz der sieben Schleier“ lockte nach der Uraufführung der Oper „Salome“ mehr Besucher in die Opernhäuser als manche Aufführung der „Zauberflöte“. Der Skandal war gut berechnet, als das Werk 1905 inmitten der Prüderie des Kaiserreichs heraus kam. Natürlich wagten sich auch andere zeitgenössische Künstler weit ins Erotische vor, doch kaum jemand verstand es so geschickt wie Richard Strauss, das Verruchte bürgerlich-psychologisch anzustreichen und somit die Zensur auszutricksen.
Oscar Wilde hatte 1891 die Geschichte der Tochter des Königs Herodes neu erzählt. Sein Drama wurde Strauss zur Inspiration. Dass sich Salome in den gefangenen Johannes verliebt, er sie abweist und sie ihn köpfen lässt, um dem abgeschlagenen Kopf eine Liebesbezeugung zu geben, ist eigentlich schon schauerlich genug. Strauss schuf für die Geschichte eine Musik, die wir getrost als „Psychothriller“ beschreiben können. Damals war solche Musik im wahrsten Sinne des Wortes „unerhört“.
Landestheater Coburg, Premiere am 7. Februar 2015
Adresse:
Coburg, Landestheater, Großes Haus96450 Coburg, Schloßplatz 6
Tickets:
09561 / 898989